Hörsturz

Unter einem Hörsturz versteht man die plötzliche vollständige oder teilweise Hörminderung auf einem Ohr, selten auf beiden Ohren zugleich, die gewöhnlich mit Ohrgeräuschen verbunden ist. Warten Sie nicht lange, suchen Sie bei nächster Gelegenheit Ihren Haus- oder HNO-Arzt auf. Soweit Sie privat versichert sind könen Sie uns auch direkt aufsuchen, sonst empfehlen wir eine Kontaktaufnahme über unsere Kassenpraxis. Neu aufgetretene Ohrgeräusche oder eine Hörminderung sind ein „Eilfall“, aber kein „Notfall.“ Je früher man untersuchen und behandeln kann, umso besser sind die Heilungsaussichten.

Gehen Hörsturz und Tinnitus nicht manchmal von alleine weg? Schon möglich, es gibt eine Spontanheilungsrate. Aber darauf sollten Sie sich nicht verlassen. Über Heilungsaussichten oder Besserungsmöglichkeiten existieren unterschiedliche Expertenmeinungen. Das ist an sich kein Wunder, weil es unterschiedliche Schweregrade gibt. Elke Knör, die Präsidentin der deutschen Tinnitusliga, ist der Meinung, dass die Spontanheilungsrate oft zu hoch angesetzt wird.

Guter Rat ist billig. Eine neu aufgetretene Hörminderung (Hörsturz) oder neu aufgetretene Ohrgeräusche sollte man besser nicht ignorieren, sondern untersuchen lassen. Eine gefährliche Erkrankung steckt nur selten dahinter, glücklicherweise. Die Lebensqualität kann aber sehr leiden, und die besten Behandlungsmöglichkeiten gibt es zu Anfang.

In der akuten Phase kommen hauptsächliche folgende Standard-Behandlungsmöglichkeiten zur Anwendung: durchblutungsfördernde Medikamente und Cortison. Erfolgreich können auch bestimmte Infusionen sein , z.B. mit HAES, die allerdings wegen gesetzlicher Regelungen der sozialversicherte Patient selber tragen muss. Oft ist damit eine gute Besserung der Symptone zu erreichen. Als weitergehendes Verfahren kommt die hyperbare Sauerstofftherapie in Betracht. Schließlich können Antioxidantien (bestimmte Vitamine) in das Therapiekonzept einbezogen werden.

„Damit müssen Sie leben“  hören Patienten gelegentlich von ihrem Therapeuten, der vielleicht der Meinung ist, dass sich eine weitergehende Behandlung nicht lohnt, weil die HBO nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen wird. Mit der HBO bestehen aber immer noch Chancen die Beschwerden zu vermindern. Informieren Sie sich und treffen selbst die Entscheidung.

Die Tinnltusforschung hat inzwischen klären können, dass ein Hörsturz mit Ohrgeräuschene die Folge einer gestörten Funktion der Nervenzellen im Innenohr ist. Die Ursache ist eine gestörte Durchblutung bzw. ein Sauerstoffmangel im Innenohr. Ein Ersatz abgestorbener Nervenzellen ist in absehbarer Zukunft nicht möglich. Umso wichtiger ist es, Störungen der Nervenzellfunktion entschlossen entgegenzutreten.